Remote-Sternwarte
Verfasst: 06.01.2019, 23:20
Hallo liebe Kollegen,
in den letzen 2 Jahren war es bei mir ziemlich ruhig im Bereich Astro und Astrofotografie. Ich hatte mein bisheriges, mobiles Equipment zum größten Teil verkauft um mich zusammen mit einem Astrokollegen dem Bau unseres Sternwartenprojekts zu widmen. Ziel war es, in seinem Garten (ca. 12 km von mir entfernt) eine voll remotefähige Sternwarte für zwei Teleskopsäulen zu bauen. Die Planung lief schon seit 2016 und die Detailpläne waren soweit fertig, als uns nur noch die Baugenehmigung fehlte. Ganze 8 Monate ließ man uns auf die Genehmigung warten - typisch "überlastetes" Bauamt. Dann konnten wir Anfang 2017 endlich den ersten Spatenstich tätigen. Mit der kalkulierten Bauzeit und den geplanten Kosten hatten wir uns ganz schön geirrt. Da ich innerhalb der Woche nur wenig freie Zeit in das Projekt investieren konnte, schleppte sich alles dahin. Der Vorteil daraus war, dass wir genügend Zeit hatten um auftretende Schwierigkeiten genau zu analysieren und zu lösen. Die ganzen Detaillösungen waren finanziell allerdings ein Fass ohne Boden. Gottseidank ist nun alles bis auf Kleinigkeiten fertig und so langsam kann der Betrieb losgehen.
Das Gebäude misst 5 x 3,5 m im Grundriss. Direkt neben dem Teleskopraum befindet sich, thermisch isoliert ein klimatisierter Steuerungsraum für zwei Arbeitsplätze. Sehr viel Augenmerk haben wir auf die elektrische Ausstattung gelegt. Unterstützung kam dabei von zwei Freunden meines Astrokollegen, einem Steuerungselektroniker und einem Elektrikermeister. Ich kann nun von Zuhause aus mit einer App meinen Computerarbeitsplatz in der Sternwarte starten und den Rechner dann per WLAN mit Teamviewer übernehmen. Einen Sektionaltorantrieb haben wir so umgerüstet, dass das Dach erschütterungsfrei ganz sanft aufläuft und auch genauso nochmal schließt. Mit 4 W-Lan Videoüberwachungskameras bin ich dann fast wie vor Ort.
Der Himmel über der Sternwarte ist ein mittelmäßiger Landhimmel mit höchstens 20,5 SQM. Er ist lange nicht so gut wie der Himmel unseres ehemaligen Beobachtungsplatzes, aber die stationären Vorteile sind uns das wert. ZUr Zeit arbeiten wir an weiteren Automatisierunsschritten (Pinpoint u. Focusmax). Seit kurzem habe ich auch eine ASI1600 MMC Kamera. Da spiele ich auch noch mit den passnden Einstellungen. Es bleiben also noch genügend Baustellen, dass einem nicht langweilig wird.
Hier noch ein paar Bilder während der Bauphase.
An einem Edelstahlarm sitzen aussen ein Windmesser, ein Regen- und Wolkensensor (AAG-Cloudwatcher mit SOLO Modul), sowie eine selbstgebaute, beheizte Allskykamera auf Basis einer ASI120MM mit 1,55 mm 180° Objektiv von Arecont. Gesteuert wird die Allsky per Raspberry PI. Sie macht bei einsetzender Dunkelheit alle 10 sec ein Bild und generiert nach dem Ende der Morgendämmerung daraus automatisch ein Timelapsvideo.
Mein Setup besteht aus einem 8"/f4 Lacerta Newton ohne Namen und einem 80 mm/f3,95 Esprit Apo, beide mit Motorfoki von Lacerta. Meine Teleskope sitzen auf einer Fornax 51 Montierung mit MC3-Steuerung. Mein Kollege verwendet einen TS-90mm Apo auf einer EQ6-Fotomontierung von Volker Scheve.Für die Teleskope hat uns mein Sohn steuerbare Verschlüsse konstruiert mit 3D gedruckten Haltern, einem Schrittmotor, einer Schrittmotorsteuerung mit einem Silent-Stepper-Brick-Modul, IO-4 Modul und einem Endschalter von Tinkerforge. Die Steuerungsoberfläche hat er auch dazu entwickelt. Die Verschlüsse funktionieren tadellos. Wenn jemand auch sowas bauen möchte, kann ich die Dateien gerne zur Verfügung stellen.
Erste Testläufe
in den letzen 2 Jahren war es bei mir ziemlich ruhig im Bereich Astro und Astrofotografie. Ich hatte mein bisheriges, mobiles Equipment zum größten Teil verkauft um mich zusammen mit einem Astrokollegen dem Bau unseres Sternwartenprojekts zu widmen. Ziel war es, in seinem Garten (ca. 12 km von mir entfernt) eine voll remotefähige Sternwarte für zwei Teleskopsäulen zu bauen. Die Planung lief schon seit 2016 und die Detailpläne waren soweit fertig, als uns nur noch die Baugenehmigung fehlte. Ganze 8 Monate ließ man uns auf die Genehmigung warten - typisch "überlastetes" Bauamt. Dann konnten wir Anfang 2017 endlich den ersten Spatenstich tätigen. Mit der kalkulierten Bauzeit und den geplanten Kosten hatten wir uns ganz schön geirrt. Da ich innerhalb der Woche nur wenig freie Zeit in das Projekt investieren konnte, schleppte sich alles dahin. Der Vorteil daraus war, dass wir genügend Zeit hatten um auftretende Schwierigkeiten genau zu analysieren und zu lösen. Die ganzen Detaillösungen waren finanziell allerdings ein Fass ohne Boden. Gottseidank ist nun alles bis auf Kleinigkeiten fertig und so langsam kann der Betrieb losgehen.
Das Gebäude misst 5 x 3,5 m im Grundriss. Direkt neben dem Teleskopraum befindet sich, thermisch isoliert ein klimatisierter Steuerungsraum für zwei Arbeitsplätze. Sehr viel Augenmerk haben wir auf die elektrische Ausstattung gelegt. Unterstützung kam dabei von zwei Freunden meines Astrokollegen, einem Steuerungselektroniker und einem Elektrikermeister. Ich kann nun von Zuhause aus mit einer App meinen Computerarbeitsplatz in der Sternwarte starten und den Rechner dann per WLAN mit Teamviewer übernehmen. Einen Sektionaltorantrieb haben wir so umgerüstet, dass das Dach erschütterungsfrei ganz sanft aufläuft und auch genauso nochmal schließt. Mit 4 W-Lan Videoüberwachungskameras bin ich dann fast wie vor Ort.
Der Himmel über der Sternwarte ist ein mittelmäßiger Landhimmel mit höchstens 20,5 SQM. Er ist lange nicht so gut wie der Himmel unseres ehemaligen Beobachtungsplatzes, aber die stationären Vorteile sind uns das wert. ZUr Zeit arbeiten wir an weiteren Automatisierunsschritten (Pinpoint u. Focusmax). Seit kurzem habe ich auch eine ASI1600 MMC Kamera. Da spiele ich auch noch mit den passnden Einstellungen. Es bleiben also noch genügend Baustellen, dass einem nicht langweilig wird.
Hier noch ein paar Bilder während der Bauphase.
An einem Edelstahlarm sitzen aussen ein Windmesser, ein Regen- und Wolkensensor (AAG-Cloudwatcher mit SOLO Modul), sowie eine selbstgebaute, beheizte Allskykamera auf Basis einer ASI120MM mit 1,55 mm 180° Objektiv von Arecont. Gesteuert wird die Allsky per Raspberry PI. Sie macht bei einsetzender Dunkelheit alle 10 sec ein Bild und generiert nach dem Ende der Morgendämmerung daraus automatisch ein Timelapsvideo.
Mein Setup besteht aus einem 8"/f4 Lacerta Newton ohne Namen und einem 80 mm/f3,95 Esprit Apo, beide mit Motorfoki von Lacerta. Meine Teleskope sitzen auf einer Fornax 51 Montierung mit MC3-Steuerung. Mein Kollege verwendet einen TS-90mm Apo auf einer EQ6-Fotomontierung von Volker Scheve.Für die Teleskope hat uns mein Sohn steuerbare Verschlüsse konstruiert mit 3D gedruckten Haltern, einem Schrittmotor, einer Schrittmotorsteuerung mit einem Silent-Stepper-Brick-Modul, IO-4 Modul und einem Endschalter von Tinkerforge. Die Steuerungsoberfläche hat er auch dazu entwickelt. Die Verschlüsse funktionieren tadellos. Wenn jemand auch sowas bauen möchte, kann ich die Dateien gerne zur Verfügung stellen.
Erste Testläufe