Gruselig: NGC 2805 (und als Zugabe M51)
Verfasst: 30.03.2020, 00:02
Hallo,
NGC 2805 gehört zu der von mir erfundenen Klasse der Geister- oder Skelettgalaxien. Die zeichnen sich dadurch aus, dass nur Teile von ihnen über den Himmelshintergrund kommen, so dass sie wie das Skelett einer Galaxie aussehen, weil das "Fleisch" zwischen den Spiralarmen fehlt. Diese Galaxienklasse ist besonders für Großstadtfotografen geeignet, bei gutem Himmel bestünde die Gefahr, dass die fehlenden Teile doch sichtbar werden ;-)
Der einzige andere Vertreter dieser Gattung, der mir spontan einfällt, ist NGC 4395. Sachdienliche Hinweise auf weitere Kandidaten nehme ich gerne entgegen :-)
Links oben ist noch eine schöne Galaxiengruppe, in der zumindest NGC 2820 und IC 2458 vermutlich miteinander wechselwirken. Auch die dritte Galaxie (NGC 2814) und NGC 2805 selber sind laut Guide 9 alle grob in der gleichen Entfernung (ca. 80 Millionen Lichtjahre), bilden also tatsächlich physisch eine Gruppe.
Ich habe NGC 2805 sechs Nächte der vergangenen Schönwetterperiode jeweils als erstes Objekt belichtet und gut 12 Stunden Belichtungszeit gesammelt. Leider war die Transparenz in dieser Schönwetterperiode nur in einer Nacht gut, sonst schwankte es zwischen mäßig und schlecht. SQM-L bewegte sich so zwischen 18,6 und 19,1.
Aufgenommen auf meiner Berliner Dachterrrasse mit einem 10" Meade ACF bei 2050mm Brennweite auf CEM 60 Montierung, Trius SX694 Kamera, Lodestar Autoguider am OAG, 63x5 Minuten Lum, je ca. 28x5 Minuten RGB. Ich habe das Bild auf 80% verkleinert, was einen Abbildungsmaßstab von 0,59"/Pixel ergibt.
http://ccd-astronomy.de/temp16/2805colourkleingut.jpg
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Gruselig war auch M51, zumindest die Bedingungen, unter denen das Bild entstanden ist. Es ist aus der Nacht vom 28.03., die (wie die Nacht davor) so extrem schlechte Durchsicht hatte, dass "ernsthafte" Aufnahmen keinen Sinn hatten. Da die Ausrüstung aber noch auf der Dachterrasse stand, habe ich die EOS RP(a) ans Teleskop gehängt und auf M51 geschwenkt, bis die Wolken kamen. Die Nachführung war lustigerweise mit Sucher-Autoguider (ASI290 Mini am 9x50 Sucherfernrohr, gesteuert mit AstroArt), was für 2050mm Brennweite schon ganz sportlich ist. Hat aber ganz gut geklappt.
Ich habe angesichts des langsamen Öffnungsverhältnisses (f/8) bei ISO 800 fünfminütige Einzelbelichtungen gemacht, wobei ISO 200 sicher auch gereicht hätte. In der Galaxie ist aber auch bei ISO800 nichts ausgebrannt. Ich hätte mir farblich noch rote HII-Regionen gewünscht, aber die kamen nur heraus, wenn ich die Farbsättigung höher gedreht hätte, als das Bild verträgt. Schärfung und Entrauschen habe ich spaßeshalber mit Topaz DeNoise AI gemacht. Das ging ziemlich gut und vor allem schneller als mit AstroArt, wo ich es vermutlich nicht geschafft hätte, das Bild zu schärfen ohne das Rauschen zu sehr zu verstärken. Bei NGC 2805 hatte ich Topaz DeNoise AI auch probiert, da gefiel mir das Ergebnis mit AstroArt aber besser. M51 war aber auch deutlich verrauschter als NGC 2805. Für solche harten Fälle scheint das AI-Denoise gut geeignet zu sein.
Aufgenommen auf meiner Berliner Dachterrrasse mit einem 10" Meade ACF bei 2050mm Brennweite auf CEM 60 Montierung, EOS RP(a) 42x5 Minuten bei ISO 800, Bild stark gecroppt und auf 0,87"/Pixel verkleinert.
http://ccd-astronomy.de/temp16/M51-42x5cropkleingut.jpg
NGC 2805 gehört zu der von mir erfundenen Klasse der Geister- oder Skelettgalaxien. Die zeichnen sich dadurch aus, dass nur Teile von ihnen über den Himmelshintergrund kommen, so dass sie wie das Skelett einer Galaxie aussehen, weil das "Fleisch" zwischen den Spiralarmen fehlt. Diese Galaxienklasse ist besonders für Großstadtfotografen geeignet, bei gutem Himmel bestünde die Gefahr, dass die fehlenden Teile doch sichtbar werden ;-)
Der einzige andere Vertreter dieser Gattung, der mir spontan einfällt, ist NGC 4395. Sachdienliche Hinweise auf weitere Kandidaten nehme ich gerne entgegen :-)
Links oben ist noch eine schöne Galaxiengruppe, in der zumindest NGC 2820 und IC 2458 vermutlich miteinander wechselwirken. Auch die dritte Galaxie (NGC 2814) und NGC 2805 selber sind laut Guide 9 alle grob in der gleichen Entfernung (ca. 80 Millionen Lichtjahre), bilden also tatsächlich physisch eine Gruppe.
Ich habe NGC 2805 sechs Nächte der vergangenen Schönwetterperiode jeweils als erstes Objekt belichtet und gut 12 Stunden Belichtungszeit gesammelt. Leider war die Transparenz in dieser Schönwetterperiode nur in einer Nacht gut, sonst schwankte es zwischen mäßig und schlecht. SQM-L bewegte sich so zwischen 18,6 und 19,1.
Aufgenommen auf meiner Berliner Dachterrrasse mit einem 10" Meade ACF bei 2050mm Brennweite auf CEM 60 Montierung, Trius SX694 Kamera, Lodestar Autoguider am OAG, 63x5 Minuten Lum, je ca. 28x5 Minuten RGB. Ich habe das Bild auf 80% verkleinert, was einen Abbildungsmaßstab von 0,59"/Pixel ergibt.
http://ccd-astronomy.de/temp16/2805colourkleingut.jpg
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Gruselig war auch M51, zumindest die Bedingungen, unter denen das Bild entstanden ist. Es ist aus der Nacht vom 28.03., die (wie die Nacht davor) so extrem schlechte Durchsicht hatte, dass "ernsthafte" Aufnahmen keinen Sinn hatten. Da die Ausrüstung aber noch auf der Dachterrasse stand, habe ich die EOS RP(a) ans Teleskop gehängt und auf M51 geschwenkt, bis die Wolken kamen. Die Nachführung war lustigerweise mit Sucher-Autoguider (ASI290 Mini am 9x50 Sucherfernrohr, gesteuert mit AstroArt), was für 2050mm Brennweite schon ganz sportlich ist. Hat aber ganz gut geklappt.
Ich habe angesichts des langsamen Öffnungsverhältnisses (f/8) bei ISO 800 fünfminütige Einzelbelichtungen gemacht, wobei ISO 200 sicher auch gereicht hätte. In der Galaxie ist aber auch bei ISO800 nichts ausgebrannt. Ich hätte mir farblich noch rote HII-Regionen gewünscht, aber die kamen nur heraus, wenn ich die Farbsättigung höher gedreht hätte, als das Bild verträgt. Schärfung und Entrauschen habe ich spaßeshalber mit Topaz DeNoise AI gemacht. Das ging ziemlich gut und vor allem schneller als mit AstroArt, wo ich es vermutlich nicht geschafft hätte, das Bild zu schärfen ohne das Rauschen zu sehr zu verstärken. Bei NGC 2805 hatte ich Topaz DeNoise AI auch probiert, da gefiel mir das Ergebnis mit AstroArt aber besser. M51 war aber auch deutlich verrauschter als NGC 2805. Für solche harten Fälle scheint das AI-Denoise gut geeignet zu sein.
Aufgenommen auf meiner Berliner Dachterrrasse mit einem 10" Meade ACF bei 2050mm Brennweite auf CEM 60 Montierung, EOS RP(a) 42x5 Minuten bei ISO 800, Bild stark gecroppt und auf 0,87"/Pixel verkleinert.
http://ccd-astronomy.de/temp16/M51-42x5cropkleingut.jpg