SN 2020fqv in den "Siamesischen Zwillingen" mit M58
Verfasst: 30.04.2020, 15:28
Hallo,
in der letzten Schönwetterphase (ab 20.04.2020) war es teilweise windig, so dass ich statt des 10" Meade ACF meinen Esprit 150 Refraktor auf die Montierung gesetzt habe. Der bietet doch deutlich weniger "Segelfläche" als der 10" Spiegel mit Taukappe.
Es gab ziemlich große Temperaturunterschiede zwischen Abend und Nacht (ca. 10 Grad), so dass mir ständig der Fokus weggelaufen ist. Schon nach einer halben Stunde waren die Sterne im Fokusfenster von AstroArt deutlich unscharf und ich habe nicht mal dran gedacht, alle halbe Stunde scharfzustellen. Manchmal würde ein Motor-Autofokus schon etwas bringen, aber das sind wieder zusätzliche Kabel und gegen Kabel bin ich allergisch...
Ich wollte die SN 2020fqv in NGC 4568 fotografieren, die zusammen mit NGC 4567 die "Siamese Twins" bildet, ein wechselwirkendes Galaxienpaar in der Jungfrau. Die Supernova ist der Stern links vom Zentrum der "oberen" der beiden Galaxien. Zur Orientierung: Damit M58 auch noch ins Gesichtsfeld passt, habe ich die Kamera verdreht, so dass Osten ungefähr oben und Norden ungefähr rechts ist.
Belichtet habe ich auf meiner Berliner Dachterrasse 240x2min Lum und je 118x2min RGB = 19,8 Stunden in fünf Tagen.
Ausrüstung war der Esprit 150 APO mit TS 2,5" Flattener auf AZ-EQ6 Montierung und ASI 1600MM Kamera. Nachführung über OAG und ASI290mini.
Aus mir unbekannten Gründen haben die Flats überkorrigiert, was einiges an Gradientenbeseitigung in AstroArt erforderte und auch einen ungewohnt fleckigen Hintergrund zurückließ. Den habe ich dann mit Topaz Denoise AI gebügelt. Die Rauschminderung hätte ich zwar in AstroArt ähnlich gut hinbekommen (habe ich testweise auch mal durchgespielt), das war aber deutlich aufwendiger als mit Topaz. Und Topaz kann "umsonst" schärfen, also ohne sich neues/zusätzliches Rauschen einzufangen. Das hätte ich in AstroArt nicht so hinbekommen.
Topaz kann allerdings keine Masken, so dass die Sterne durch die Schärfung beeinträchtigt werden. Ich habe versucht, das durch Reinkopieren von Sternen aus dem Bearbeitungsstand vor Topaz auszugleichen, ideal ist es aber nicht. Mit Sternen stehe ich eh auf dem Kriegsfuß :-)
Insgesamt bin ich aber mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Möglichkeit, mit Topaz Denoise AI zu schärfen und Rauschen praktisch beliebig wegzurechnen, gibt mir neue "Freiheitsgrade" in der Bearbeitung.
Hier kommt das Bild ungecroppt und in 100% Größe (Abbildungsmaßstab 0,75"/Pixel):
http://ccd-astronomy.de/temp16/4567-M58_colourgut.jpg
PS: Bei "Siamese Twins" muss ich immer noch an eine andere Interpretation dieses Themas denken ;-)
https://www.youtube.com/watch?v=mWmdt4Zn0-o
in der letzten Schönwetterphase (ab 20.04.2020) war es teilweise windig, so dass ich statt des 10" Meade ACF meinen Esprit 150 Refraktor auf die Montierung gesetzt habe. Der bietet doch deutlich weniger "Segelfläche" als der 10" Spiegel mit Taukappe.
Es gab ziemlich große Temperaturunterschiede zwischen Abend und Nacht (ca. 10 Grad), so dass mir ständig der Fokus weggelaufen ist. Schon nach einer halben Stunde waren die Sterne im Fokusfenster von AstroArt deutlich unscharf und ich habe nicht mal dran gedacht, alle halbe Stunde scharfzustellen. Manchmal würde ein Motor-Autofokus schon etwas bringen, aber das sind wieder zusätzliche Kabel und gegen Kabel bin ich allergisch...
Ich wollte die SN 2020fqv in NGC 4568 fotografieren, die zusammen mit NGC 4567 die "Siamese Twins" bildet, ein wechselwirkendes Galaxienpaar in der Jungfrau. Die Supernova ist der Stern links vom Zentrum der "oberen" der beiden Galaxien. Zur Orientierung: Damit M58 auch noch ins Gesichtsfeld passt, habe ich die Kamera verdreht, so dass Osten ungefähr oben und Norden ungefähr rechts ist.
Belichtet habe ich auf meiner Berliner Dachterrasse 240x2min Lum und je 118x2min RGB = 19,8 Stunden in fünf Tagen.
Ausrüstung war der Esprit 150 APO mit TS 2,5" Flattener auf AZ-EQ6 Montierung und ASI 1600MM Kamera. Nachführung über OAG und ASI290mini.
Aus mir unbekannten Gründen haben die Flats überkorrigiert, was einiges an Gradientenbeseitigung in AstroArt erforderte und auch einen ungewohnt fleckigen Hintergrund zurückließ. Den habe ich dann mit Topaz Denoise AI gebügelt. Die Rauschminderung hätte ich zwar in AstroArt ähnlich gut hinbekommen (habe ich testweise auch mal durchgespielt), das war aber deutlich aufwendiger als mit Topaz. Und Topaz kann "umsonst" schärfen, also ohne sich neues/zusätzliches Rauschen einzufangen. Das hätte ich in AstroArt nicht so hinbekommen.
Topaz kann allerdings keine Masken, so dass die Sterne durch die Schärfung beeinträchtigt werden. Ich habe versucht, das durch Reinkopieren von Sternen aus dem Bearbeitungsstand vor Topaz auszugleichen, ideal ist es aber nicht. Mit Sternen stehe ich eh auf dem Kriegsfuß :-)
Insgesamt bin ich aber mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Möglichkeit, mit Topaz Denoise AI zu schärfen und Rauschen praktisch beliebig wegzurechnen, gibt mir neue "Freiheitsgrade" in der Bearbeitung.
Hier kommt das Bild ungecroppt und in 100% Größe (Abbildungsmaßstab 0,75"/Pixel):
http://ccd-astronomy.de/temp16/4567-M58_colourgut.jpg
PS: Bei "Siamese Twins" muss ich immer noch an eine andere Interpretation dieses Themas denken ;-)
https://www.youtube.com/watch?v=mWmdt4Zn0-o