Herkules-Galaxienhaufen Abell 2151
Verfasst: 07.05.2017, 18:20
Hallo allerseits,
von den drei bekannteren Abell-Galaxienhaufen im Herkules ist die Nummer 2151 mein Favorit. Im Gegensatz zu manchen anderen Galaxienhaufen wird dieser nicht so sehr von großen elliptischen Galaxien dominiert, sondern enthält einen hohen Anteil von Spiralgalaxien und irregulären Galaxien. Die Entfernung von Abell 2151 wird meist mit ca. 500 Mio. Lichtjahren angegeben, daher verwundert es nicht, dass die Einzelgalaxien eine niedrige Flächenausdehnung von je nur wenigen Bogenminuten aufweisen. Die Gesamtausdehnung des Haufens ist aber so groß, dass man am besten mit einer großen Brennweite und einem großen Kamerachip arbeitet. Zumindest ersteres ist in meinem Fall gegeben, wenn ich mit dem Meade 8" ACF bei rund 1600 mm Brennweite fotografiere.
Die beiden letzten Tage im April waren vermutlich die letzten verwertbaren in dieser suboptimalen Saison hier in Nordwestdeutschland. Leider war der 30. April auf Grund hoher Bewölkung ziemlich wenig brauchbar, trotzdem habe ich die 15 Luminanzen dieses Abends zusammen mit 12 Luminanzen des besseren Vorabends verwurstet, um das Hintergrundrauschen zu minimieren. Die Farbe hatte ich ebenfalls noch am 29. April im Schnellverfahren (je 5 x 300 s, 2 x 2 gebinnt) aufgenommen. Hierbei zeigte sich, dass das Zweifachbinning im Falle des Kodak-Sensors weniger S/N-Gewinn zu bringen scheint als im Fall des Sony-Sensors. Also werde ich beim KAF-8300 künftig auf das Binning verzichten. Das Seeing war in beiden Nächten ebenfalls nur mäßig, sodass das manuelle Fokussieren nicht leicht von der Hand ging. Maxim DL hat sich zusätzlich beim Autoguiding schwergetan, sodass ich in der zweiten Nacht wie sonst oft bei kleineren Brennweiten ohne Autoguiding gearbeitet habe. Die Ergebnisse waren nicht schlechter als die mit Autoguiding zuvor, da das Pointingmodell der Montierung einigermaßen stimmte.
Die Farbkalibration ergab sowohl mit den Automatismen von PixInsight über ein Sternfeld als auch mit dem Programm Excalibrator das gleiche Ergebnis, was ich hier verwendet habe.
Letzten Endes erforderte das Projekt wegen der widrigen Bedingungen eine nicht unerhebliche Nacharbeit. Ich hatte schon überlegt, ob ich das Ergebnis überhaupt hier einstellen sollte, aber da dieses Objekt nicht oft fotografiert wird, habe ich mich dann doch dafür entschieden. Nachlegen mit weiteren Belichtungen werde ich aber nicht, sondern wenn ich das Ganze noch einmal besser haben will, werde ich bei besseren Aufnahmebedingungen wieder von vorn mit den Belichtungen anfangen. Was meint Ihr?
Aufnahmeoptik: Meade 8" ACF bei f=1605 mm (f/8)
Montierung: 10Micron GM1000 HPS
Kamera: QSI 583wsg
Filter: Astrodon E Series LRGB
Datum: 29.04. und 30.04.2017
Belichtung: L: 27x600s, bin 1x1; R, G, B: je 6x300s, bin 2x2
Bias: 100
Darks: 35
Flats: 30
von den drei bekannteren Abell-Galaxienhaufen im Herkules ist die Nummer 2151 mein Favorit. Im Gegensatz zu manchen anderen Galaxienhaufen wird dieser nicht so sehr von großen elliptischen Galaxien dominiert, sondern enthält einen hohen Anteil von Spiralgalaxien und irregulären Galaxien. Die Entfernung von Abell 2151 wird meist mit ca. 500 Mio. Lichtjahren angegeben, daher verwundert es nicht, dass die Einzelgalaxien eine niedrige Flächenausdehnung von je nur wenigen Bogenminuten aufweisen. Die Gesamtausdehnung des Haufens ist aber so groß, dass man am besten mit einer großen Brennweite und einem großen Kamerachip arbeitet. Zumindest ersteres ist in meinem Fall gegeben, wenn ich mit dem Meade 8" ACF bei rund 1600 mm Brennweite fotografiere.
Die beiden letzten Tage im April waren vermutlich die letzten verwertbaren in dieser suboptimalen Saison hier in Nordwestdeutschland. Leider war der 30. April auf Grund hoher Bewölkung ziemlich wenig brauchbar, trotzdem habe ich die 15 Luminanzen dieses Abends zusammen mit 12 Luminanzen des besseren Vorabends verwurstet, um das Hintergrundrauschen zu minimieren. Die Farbe hatte ich ebenfalls noch am 29. April im Schnellverfahren (je 5 x 300 s, 2 x 2 gebinnt) aufgenommen. Hierbei zeigte sich, dass das Zweifachbinning im Falle des Kodak-Sensors weniger S/N-Gewinn zu bringen scheint als im Fall des Sony-Sensors. Also werde ich beim KAF-8300 künftig auf das Binning verzichten. Das Seeing war in beiden Nächten ebenfalls nur mäßig, sodass das manuelle Fokussieren nicht leicht von der Hand ging. Maxim DL hat sich zusätzlich beim Autoguiding schwergetan, sodass ich in der zweiten Nacht wie sonst oft bei kleineren Brennweiten ohne Autoguiding gearbeitet habe. Die Ergebnisse waren nicht schlechter als die mit Autoguiding zuvor, da das Pointingmodell der Montierung einigermaßen stimmte.
Die Farbkalibration ergab sowohl mit den Automatismen von PixInsight über ein Sternfeld als auch mit dem Programm Excalibrator das gleiche Ergebnis, was ich hier verwendet habe.
Letzten Endes erforderte das Projekt wegen der widrigen Bedingungen eine nicht unerhebliche Nacharbeit. Ich hatte schon überlegt, ob ich das Ergebnis überhaupt hier einstellen sollte, aber da dieses Objekt nicht oft fotografiert wird, habe ich mich dann doch dafür entschieden. Nachlegen mit weiteren Belichtungen werde ich aber nicht, sondern wenn ich das Ganze noch einmal besser haben will, werde ich bei besseren Aufnahmebedingungen wieder von vorn mit den Belichtungen anfangen. Was meint Ihr?
Aufnahmeoptik: Meade 8" ACF bei f=1605 mm (f/8)
Montierung: 10Micron GM1000 HPS
Kamera: QSI 583wsg
Filter: Astrodon E Series LRGB
Datum: 29.04. und 30.04.2017
Belichtung: L: 27x600s, bin 1x1; R, G, B: je 6x300s, bin 2x2
Bias: 100
Darks: 35
Flats: 30