Astronomicum • M33, M82 und Irisnebel NGC 7023 15.08.2017
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M33, M82 und Irisnebel NGC 7023 15.08.2017

Verfasst: 16.08.2017, 14:02
von SaBine
Hi!

Ich habe mir zum Geburtstag eine feste Aufstellung meines Astroequipements auf dem Balkon geschenkt. Eine Säule verankert, HEQ5-SynTrek draufgesetzt und eingescheinert. Nach einigen Versuchen funktioniert auch das GoTo so, dass das Objekt mind. am Rande eines 24mm Okus erscheint. Das Teleskop ist jener Selbstbau hier: http://www.astrotreff.de/topic.asp?ARCH ... hichpage=1
203mm Newton 740 mm f3,6

Zunächst habe ich mir 4 Objekte ausgesucht:
M31 und Irisnebel 30x30sec Canon80D
M33 und M82 30x15sec Canon80D wegen Mondaufgang
Soweit so gut.

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Diese Einzelbilder finde ich jetzt gar nicht mal so schlecht aber dann kommt die Bildverarbeitung. DSS kennt die Canon80D noch nicht also muss es dgn sein. Leider schmiert mir das Programm ab. Fitswork läuft wenigstens stabil aber so richtig reißt mich das Ergebnis nicht vom Hocker. PI ist mir zu teuer für den Hobbybedarf. CCDStack auch. Wenn die die Programme für 25,-EUR anbieten täten hätten die gewiss über die Masse viel mehr Kunden und damit Profit. Aber was weiß ich denn schon von BWL.

Die Bilder hier habe ich tatsächlich nur einer fitswork JPEG Stapelei entrissen und dann mit Lightroom brutalst gequält. (Eine Miete von PI für 4-5 EUR könnte ich mir allerdings vorstellen...)

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Den Anblick von M31 möchte ich euch ersparen, das ist einfach zu grausam.
Fragen? Bedenken? Anregungen? Veriss?

Für Tipps oder Hinweise auf gute Tutorials wäre ich echt dankbar.

LG

Sabine

Re: M33, M82 und Irisnebel NGC 7023 15.08.2017

Verfasst: 16.08.2017, 23:39
von Holger-Sassning
Hallo Sabine,

erst mal freut es mich das du der Astronomie/Astrofotografie noch treu geblieben bist.

War es doch sehr lange, sehr ruhig um dich.

Pi kann ne ganze Menge ..... aber Wunder vollbringen kann es auch nicht.
Die Grundlagen musst du liefern und das heißt belichten, belichten ....... bis der Arzt kommt.

Denn wenn du ausreichend viele und möglichst lang belichtete Einzelbilder hast, mit den dazu gehörigen Korrekturbildern, macht auch Fitswork schöne Bilder.

Immerhin scheint dein Newton gut zu funktionieren und deine Monti macht das was sie soll.

Was spricht dagegen zukünftig länger zu belichten?

Re: M33, M82 und Irisnebel NGC 7023 15.08.2017

Verfasst: 17.08.2017, 18:17
von SaBine
Hallo Holger!

Ich bin auch offensichtlich etwas raus aus der Materie. Mein Stand war 8-10 Bilder stapeln reicht. Da hat sich dann doch etwas getan.

Wenn ich dich richtig verstanden habe muss ich die einzelnen Bilder so lange wie möglich (bis kurz vorm Absaufen) belichten und möglichst viele. Laut meinen Recherchen sind 1h zusammengezählt ein akzeptabler Richtwert. Das wären z.B. 60x60sec oder 30x 2min. Richtig?
Wahrscheinlich kann man Belichtungszeit auch sammeln. Also über mehrere Nächte belichten.

LG

Sabine

Re: M33, M82 und Irisnebel NGC 7023 15.08.2017

Verfasst: 17.08.2017, 18:48
von steinplanet
Hallo Sabine,
SaBine hat geschrieben: 17.08.2017, 18:17 Wahrscheinlich kann man Belichtungszeit auch sammeln. Also über mehrere Nächte belichten.
Aber sicher doch. Ist vor allem im Sommer mit den kurzen Nächten eine übliche Praxis.
Wie Holger schon schreibt - draufhalten bis der Arzt kommt. :)

Re: M33, M82 und Irisnebel NGC 7023 15.08.2017

Verfasst: 17.08.2017, 22:00
von Holger-Sassning
Hallo Sabine,

kurz belichten, 30 bis 60s, war nie mein Ding. Ich halte da auch nichts von.
In meinen Canon Zeiten habe ich immer versucht 10min Einzelbelichtungen zu machen und war auch der Meinung das 6 bis 8 Bilder ausreichend wären.
Stimmt im Prinzip auch.
Bei deinem Teleskop mit f/3,56 sollten es, nach heutiger Auffassung ungefähr 15 Bilder werden.

Mach dir doch mal den Spaß und investiere 2 Nächte in ein Objekt.
Mache jede Nacht so viel wie möglich lange belichtete Bilder.
Dann bearbeite erst mal eine Nacht und dann 2 Nächte.
Du wirst feststellen, je mehr Einzelbilder du hast um so einfacher und effizienter wird die EBV.

Re: M33, M82 und Irisnebel NGC 7023 15.08.2017

Verfasst: 18.08.2017, 17:25
von SaBine
Hallo Zusammen!

Danke für die Antworten!

Sodele...
Beim Belichten bin ich in jedem Fall limitiert durch den Himmelhintergrund, der bei jedem Standort anders ist. Wenn der Hintergrund zu hell/orange oder was auch immer wird ist definitiv Schluss. Das wäre eine Konstante, die ich nicht ändern kann. Variabel sind aber die ISO-Einstellung und damit die Belichtungszeit. Ich kann also z.B. 10min bei 100 ISO belichten oder 1 min bei 12800. Je höher ISO desto mehr Rauschen. Beim Verarbeiten der Bilder sagt man auch: Je mehr Bilder addiert werden deto wurschtegal Rauschen.
Ist das so noch richtig? Meiner 80D sagt man nach, dass bis 1600 ISO das Rauschverhalten OKay ist. Allerdings wird das "Chipglühen" ausgeprägter, je länger man belichtet.

Die große Frage ist jetzt was nehme ich denn jetzt? Ich tendiere zu 1600 ISO bis es hell wird oder gibts da eine Faustregel?
Ich denke, ich bin so wahnsinnig und nehme mir die nächsten Nächte den Bubblenebel vor. Den wollte ich schon immer mal machen.
Wahrscheinlich werde ich Verschiedenes ausprobieren. Komme ich wahrscheinlich mit 2 Nächten nicht hin.....


Wenn ich was gelernt habe, dann dass ich auf euch und speziell auf den Holger hören sollte. :D :thumbsup:

LG

Sabine

Re: M33, M82 und Irisnebel NGC 7023 15.08.2017

Verfasst: 22.08.2017, 16:47
von SaBine
Hallo!

Kurzer Zwischenbericht:

Die erste Nacht habe ich den Bubblenebel knapp verpeilt und NGC 7638 fotografiert.
Dieser Nebel ist fotografisch einzeln recht langweilig. Deswegen erspare ich euch den.
Bei 3 min Nachführung ging die Polaufstellung in die Knie. Darum wollte die nächste Nacht kümmern.

In der nächsten Nacht habe ich die Polaufstellung verschlimmbessert. Man sollte nie dem Polsucher glauben. :cry:
Dafür habe ich den Bubblenebel gefunden und streifig, manchmal auch als DoppelsternInstalation fotografiert.
Letzteres passiert wenn der 6,5kg Kater Leo auf den Platten in der Nähe der Säule aufschlägt. Der Vorgänger Herr Mietzer
war da deutlich eleganter im Aufsetzen. :D
Weil ich mich einfach nicht nur um ein Objekt kümmern kann habe ich parallel dazu den Astrotrak mit einer Canon 10D Astro und
einem 75mm Objektiv auf den Zirrusnebel gehalten. Mich persönlich nervt beim Astrotrak die Sucherei am Himmel.
Der Einblick in den Kamerasucher ist immer ein Krampf. Das ist Kreuz, Beine, Po Fitness. Da hatte ich eine Erleuchtung.
Ich habe mit dem grünen "Hüstel" Laser den Sturmvogel markiert und konnte den so recht schnell im Sucher mittig markieren.
Kam nun das scharfstellen.... Eieieiei... Wie habe ich das früher ohne LiveView hinbekommen? :eek:
Machmer es kurz: Alle Bilder unscharf aber man sieht den Zirrus, Sturmvogel wahrscheinlich zu klein für 70mm und
ich habe einen Muskelkater.....

Heute habe ich etwas gebastelt!
Ich hatte noch einen defekten Rigelfinder herumliegen und einen uralten Blitz. Dem Rigelfinder fehlt der Boden und eine
der Justierschrauben. Ich dachte die wäre mir im Feld abgebrochen. Ist wohl doch nur abgefallen. Dunkel kann ich mich daran
erinnern mal sowas beim Putzen weggeworfen zu haben. :hammer: Außerdem fraß er mir zu viel Strom.
Dem Blitz habe ich den Schuh entrissen und als Boden für den Rigelfinder umgebaut. Nun habe ich hier noch ein Akkuaufnahmeteil
rumliegen, welches ich anlöten werde. Zu meinem Glück fehlt mir dann nur noch die Mutter, die ich entsorgt habe.
http://www.stern-fan.de/Seiten/tuning-rigel.htm
Das weiße Ding, welches es drei mal gibt. Weiß jemand wie das heißt und woher man sowas bekommt?
Danach habe ich den alten Winkelsucher reaktiviert.

Der Plan für die nächste Nacht:
Einmal ordentlich Einscheinern und Bilder macht der Astrotrak.

LG

Sabine

Re: M33, M82 und Irisnebel NGC 7023 15.08.2017

Verfasst: 22.08.2017, 18:50
von Holger-Sassning
Hallo Sabine,

Einnorden per Polsucher ........ ist doch absolut genial und schnell erledigt.
Wenn der Polsucher richtig justiert ist. :nixweiss:
Außerdem nimmt man beim Einnorden doch einmal die Körperstellung ein die man vor seinem Geraffel machen sollte:
Man betet es an das alles funktioniert ...... :baeh:
Alle Bilder unscharf aber man sieht den Zirrus,
Vielleicht einfach einen Draht vor die Linse spannen beim fokussieren, so als quasi halbe Spinne, könnte helfen.

Die Muttern, sofern die ein metrisches Gewinde haben, gibt es bei Conrad oder im gut sortierten Modellbauladen.